Max Schmidtlein

Max Schmidtlein, Installationsansicht Raum 1

Max Schmidtleins (*1984, Bogen) Arbeiten fungieren als bildnerische Apparate – gewissermaßen als Verlängerungen theoretischer Motive – aus der Soziologie, der Psychologie und der aktuellen Kunsttheorie entlehnt. Diese Apparate sind artifizielle, künstlerische Gebilde in Form von Gemälden, Zeichnungen, Installationen, Texten und Pflanzen, die ihre Konstruiertheit offen zur Schau tragen.

Sie fordern eine Aktivierung des Betrachters, indem sie ihm einen greifbaren Gebrauchswert anbieten. Die Arrangements stehen dem Betrachter mit einer solch beinah komisch anmutenden Fremdheit entgegen, dass jene gleichsam anziehend wirkt. Die Arbeiten, die hängen bleiben – also tatsächlich das Potential einer Veränderung der Gewohnheiten in sich tragen – sind selten die lauten und prahlenden. Vielmehr sind es diejenigen, die nur bruchstückhaft eine Logik anbieten, die gerade im Moment des Betrachtens flüchtig und schwer greifbar erscheinen und dazu auffordern weiter gedacht zu werden. Schmidtleins Apparaturen fordern eben jene angenehm-dringliche Reaktion beim Betrachter ein.


Ich hätte das Unterhemd wechseln sollen, die Zähne putzen, das Fenster öffnen, Kaffee trinken. Doch die Zeremonie, bei der die Namen der Verteidigung und der 126 Nebenklageanwälte vorgelesen werden […]

Max Schmidtlein