Kunstblume II: Rasenschnitte

Ralf Witthaus

Ralf Witthaus/Fotograf SVZ

eine Ausstellungsreihe des Kunstvereins Schwerin

10 Künstler stellen die Frage, welchen Raum Kunst in einer sich verändernden Natur einnehmen kann. Weshalb können Kunst und Kultur zu Entwicklungsfaktoren für eine Stadt, eine Region oder ein Land werden?

Seit zehn Jahren arbeitet der Künstler Ralf Witthaus mit Mähwerkzeugen auf großen Rasenflächen. In öffentlichen Parks und privaten Gärten hat er Zeichnungen hinterlassen, die sich auf die Geschichte und den Kontext der Orte beziehen. Seine Arbeiten entstehen mithilfe von Rasentrimmern, aber mitunter auch mit großen Grasschneidefahrzeugen. Sämtliche Arbeiten verbleiben nur für wenige Tage – bereits nach zwei Wochen ist buchstäblich wieder Gras über die Sache gewachsen.

In Köln erinnerte er beispielsweise mit einer 400 Meter langen Straßenzeichnung mitten durch den Vorgebirgspark an den geplanten Autobahnbau aus den 60er Jahren, er stellte den 4466 Sprossenfenstern des Münsteraner Schlosses entsprechend viele Rasensitzplätze entgegen und mähte 2005 in Leipzig einen ganzen Skulpturenpark mit Denkmälern für Menschen, die ihm von Passanten während der Aktion vorgeschlagen worden sind.

Für Schwerin entwickelte er eine spezielle Arbeit mit dem Titel „Nummer“. Der Rasenschnitt  „Nummer“ war eine temporäre Zeichnung im Rasen der Pfaffenteichböschung.  Im Kunstverein waren weitere Arbeiten von Witthaus zu sehen, die Diskussionen in Städten aufnehmen und ihnen ein zeitweiliges Denkmal setzen.

KATALOG: Kunstblumen 1-3 Herausgeber: Kunstverein Schwerin e.V. April 2009. Texte und Konzept: Marie Cathleen Haff. Design: Fachwerkler Schwerin. 20 Seiten. Alle Rechte bei der Autorin, Bildrechte bei den Künstlern. Auflage: 400. Schutzgebühr 2,00 €